Schikanen, wie das Verbot, Bücher aus den Leihbüchereien zu beziehen, öffentliche Fernsprechzellen, Verkehrsmittel oder Bänke zu benutzen und schließlich sogar Zeitungen und Zeitschriften zu kaufen, waren systematische Schritte, um der jüdischen Bevölkerung ihr Leben so unerträglich wie möglich zu machen. Im November 1942, als die Synagogengemeinde Köln offiziell aus dem Vereinsregister gestrichen wurde, war der Großteil der Juden aus dem Rheinland bereits deportiert worden. zu berücksichtigen”, blieb unverändert in Kraft, obgleich er im dezidierten Widerspruch zu offiziellen Regierungsverlautbarungen stand. Auch handhabten die städtischen Beamten in Köln die Durchführung des BBG, zumindest im Vergleich mit Hamburg, strikt. Wie dies in Köln geschah, schildert Britta Bopf in ihrem Buch „Arisierung in Köln“, das sie heute im „Ladengold“ vorstellt. Göring erklärte im Oktober 1938 in geheimer Sitzung: "Die Juden müssen jetzt aus der Wirtschaft raus". Offene rassistische Aktionen im ganzen Reich im Sommer 1938 begleiten diese Entrechtung. So berücksichtigte die für das Rheinland zuständige Schlachtviehverwertungsstelle in Essen jüdische Fleischer im Verlauf des Jahres 1936 bei der Zuteilung nur noch sehr mangelhaft oder gar nicht mehr. In der Phase vom Sommer 1933 bis zum Ende des Jahres 1934 wählte die nationalsozialistische Regierung in Berlin statt offensichtlicher legislativer Beschränkung den Weg der partiellen Verdrängung durch die Entscheidungsträger vor Ort. Mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums” (BBG), das eine Woche nach dem Boykott verabschiedet wurde, leitete die nationalsozialistische Regierung in Berlin die Verdrängung jüdischer Arbeitnehmer aus dem öffentlichen Dienst ein. Please try again. »Arisierung« in Köln Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945. 1966. An diesem letzten großen antisemitischen Enteignungsfeldzug ließen die Nationalsozialisten bewusst möglichst große Teile der Bevölkerung partizipieren, um das System zu stabilisieren. ... "Arisierung" in der Zeit des Nationalsozialismus in Karlsruhe by Marco Wottge 9783963080746 (Paperback, 2020) Delivery US shipping is usually within 11 to 15 working days. Arisierung in Köln: Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945. Arisierung in Köln: Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945 [Bopf, Britta] on Amazon.com.au. Gebunden. Die Ausbeutung jeder jüdischen Arbeitskraft ab März 1941 und die parallel forcierte Konzentration im Barackenlager “Fort V” in Köln-Müngersdorf diente zugleich als organisatorische Vorbereitung für die “Gesamtlösung der Judenfrage” und kennzeichneten den Übergang von der Enteignung der Kölner Juden zu ihrer Vernichtung. Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden in Köln 1933-1945, Köln 2004. Everyday low prices and free delivery on eligible orders. Eingehende Beschwerden ließ der zuständige Viehwirtschaftsverband unbeantwortet. Get FREE shipping on Bopf, B: Arisierung in Köln, from wordery.com. After viewing product detail pages, look here to find an easy way to navigate back to pages you are interested in. Wie dies in Köln geschah, schildert Britta Bopf in ihrem Buch „Arisierung in Köln“, das sie heute im „Ladengold“ vorstellt. Ein Beispiel früher "Arisierung" in Köln Fa.Brenner – Fotowarenhandel Auszug aus dem Kapitel „Die Verdrängungsfronten formieren sich (April 1933 bis Ende 1934)“, S.83-87 in „Arisierung“ in Köln – Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945“ von Britta Bopf, Köln 2004 Auch private Gläubiger kündigten Juden zunehmend – häufig ohne Einhaltung der gesetzlichen Frist – Kreditverträge. Dies zeigt die Anweisung der Gestapo Berlin, “vor allem vermögende Juden” festzunehmen, deren “Schutzhaft” eventuelle “Arisierungsverhandlungen” jedoch nicht stören dürfe. November ordnete die Reichsregierung reichsweit die Schließung der noch existierenden jüdischen Betriebe und am 3. Das Stereotyp vom listigen und schachernden Juden, das die Nationalsozialisten ständig propagierten, hatte bereits seit langem innerhalb der deutschen Gesellschaft seinen festen Platz. Schrittmacher dieses viel-schichtigen Raubzuges waren Letzteres versuchten auch die städtischen Behörden, die sich weigerten, Juden Steuernachlässe und Stundungen jeglicher Art zu gewähren und deren willkürliche Entscheidungen zunahmen. Die Verdrängung jüdischer Unternehmer und die "Arisierung" jüdischen Ver-mögens während des Nationalsozialismus bedeuteten den größten Besitz-wechsel in der neueren deutschen Geschichte. Die Chancen, als zugezogener Jude eine Anstellung zu finden, sanken wegen der abnehmenden Zahl jüdischer Unternehmen stetig. Die Jüdische Wohlfahrt, die 1933 begründete Jüdische Winterhilfe und die zahlreichen Einrichtungen, wie Alters- und Kinderheime, Waisen- und Krankenhäuser, Ausbildungs- beziehungsweise Umschulungszentren, Suppenküchen und Initiativen wie die “Jüdische Nachbarschaftshilfe” mussten trotz der sich ständig verschlechternden finanziellen Lage der Kölner Gemeinde zügig ausgebaut werden. Noch ausgeprägter war diese moralische Korrumpierung unter den Partei- und Finanzverwaltungsmitarbeitern, die die Verwertung der jüdischen Habe vor Ort organisierten. Diese nutzten diesen Spielraum je nach Region variierend auf vielfache Art. Bereits 1935 musste fast ein Drittel der deutschen Juden dauernd oder zeitweise, zum Beispiel im Winter, auf irgendeine Weise unterstützt werden. Dezember ihre “Zwangsveräußerung” oder “Liquidation” an. Im September 1939 wurden Radios, im Juli 1940 Telefonanschlüsse, im November 1941 Fahrräder, im Februar 1942 Haustiere, im Januar 1942 die warme Kleidung der jüdischen Bevölkerung bis hin zu Handschuhen und Schals beschlagnahmt. Aspekte des Mainzer Wirtschaftslebens in der Zeit des ... seiner Eigenschaft als Oberbürgermeister von Köln freigegeben worden.7 Diese Tatsache wurde später von Hitler stets bewusst verschwiegen; er nährte erfolgreich den Mythos, der Notice: Due to building closures, requests will take longer to fill than usual. Aryanization (bahasa Jerman: Arisierung) adalah pengusiran paksa Yahudi dari kehidupan bisnis di Jerman Nazi, negara-negara sekutu Blok Poros, dan wilayah pendudukan mereka.Tindakan tersebut meliputi perampasan harta benda Yahudi ke tangan "Arya".Proses tersebut dimulai pada 1933 di Jerman Nazi dengan perampasan harta benda Yahudi dan berakhir dengan Holocaust. Unable to add item to Wish List. Die großen Unternehmen, wie auch die Kaufhäuser, wurden meist von etablierten, kapitalstarken Branchenvertretern und von einflussreichen Persönlichkeiten übernommen. Die Kölner Juden in der Weimarer Republik betätigten sich zu mehr als der Hälfte im Bereich Handel (und Verkehr), nur rund 22 Prozent arbeiteten im Bereich Industrie und Handwerk. Are you a member of Bonn University? Tatsächlich trat hier erneut die stärkste Triebfeder der “Arisierung” und der Ausschaltungspolitik zu Tage: das materielle Interesse des Einzelnen. Die eigentliche Zielrichtung der Beschwerde über den “judenfreundlichen” Bürger Bender offenbart die abschließende Aufforderung, dass die Gemeinde diese Tatsache bei der Vergabe der Arbeiten am Bau der Pionierkasernen in Porz-Westhoven entsprechend berücksichtigen möge. Releases January 5, 2021. 1936 wurde in Köln die Auswanderungsberatungsstelle eingerichtet, die neben Beratung und Organisation circa 40 Prozent der jüdischen Emigranten ganz oder teilweise die Auswanderung finanzierte. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus, Frankfurt am Main 2005. Er engagierte sich für einen christlichen Sozialismus und war im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Gesetzliche Maßnahmen führten seit 1938 schrittweise zur Einziehung jüdischen Geldvermögens, der Renten- und Versicherungsansprüche und des Hausrates und der privaten Habe. Die jüdische Geschichte in Köln geht urkundlich bis auf das Jahr 321 zurück und ist damit beinahe so alt wie die Geschichte Kölns.Die heutige Synagogen-Gemeinde Köln bezeichnet sich aufgrund dieser historischen Kontinuität selbst als „älteste jüdische Gemeinde nördlich der Alpen“. Bitte buchen Sie den Arbeitsplatz 'Service-PC o.Scanner' Hinzu kam, dass der Emigrant verpflichtet war, sein Geld auf ein “Auswanderersperrmark-Konto” zu überweisen und es dort zu erheblichen Kursverlusten in Devisen umzutauschen. Die Stadtverwaltung Köln benachteiligte jüdische Firmen, indem sie bei ihren Bedarfsscheinen frühzeitig zur Auflage machte, dass die Gutscheine nicht für den Einkauf in jüdischen Geschäften gültig seien. Auch Aktienpakete, die die Kontrolle über das betreffende Unternehmen sicherten, wurden nun vermehrt von jüdischen Inhabern und Geschäftsführern angeboten. Besonders hartnäckig in seinem Bemühen, sich der jüdischen Konkurrenz zu entledigen, war auch der “Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes”, dessen Vorgehen zumeist mit dem städtischen NSDAP-Propagandaamt abgestimmt war. Letzterer habe außerdem den Hochzeitszug beim Verlassen der katholischen Kirche in Ensen fotografiert, was unter der Bevölkerung eine große Erregung hervorgerufen habe. Wie die NSDAP-Ortsgruppe dem Porzer Bürgermeister mitteilte, habe Bender nicht nur den Braten beim ansässigen jüdischen Metzger Tobias gekauft. Mit dieser unbestimmten Aussage wurde bei der finanztechnischen Abwicklung des Vermögens durch einen kurzen Federstrich nebenbei die Existenz des enteigneten Menschen bürokratisch abgewickelt. Die antisemitische Kontrolle im Kölner Umland ging im März 1937 so weit, dass sich die Bürgermeister mehrerer Orte aus dem Gau Köln-Aachen entschlossen, denjenigen Bürgern, die weiterhin mit Juden verkehrten oder mit ihnen Handel trieben, das Gemeindenutzungsrecht zu entziehen. Einleitung. Die “arischen” Käufer erwarben die Immobilien meist zu einem sehr günstigen Preis. [Bopf, Britta] on Amazon.com. Diese umfassenden Erhebungen bildeten für die lokalen Parteieinheiten eine solide Informationsgrundlage, um Boykott und “Arisierung” zu intensivieren. Im Wissen um Korruption und Bereicherung der NSDAP-Mitglieder vor Ort forderte Göring, dass das Vermögen der Juden nicht weiter "als ein Versorgungssystem untüchtiger Parteigenossen" verschleudert werden dürfe. Deren Aussicht auf eine Erwerbsmöglichkeit schwand jedoch zusehends, insbesondere als der jüdische Arbeitsnachweis, der sich in Köln als ein wichtiges Standbein der jüdischen Selbsthilfe bewährt hatte, zum Jahresbeginn 1937 schließen musste, und sich erwerbslose Juden nun den Diskriminierungen an öffentlichen Arbeitsämtern ausgesetzt sahen. In den frühen Morgenstunden beschlagnahmten Gestapo-Beamte Wertgegenstände und Unterlagen der Synagogen in der Roonstraße und Glockengasse, bevor sie später in Brand gesetzt wurden. 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 Compare Bajohr, `Arisierung' in Hamburg, pp.241ff. Den Ablauf der “Arisierung” beeinflusste spätestens ab 1935 eine sehr heterogene Gruppe, die als “Arisierungsmakler” im weiteren Sinne verstanden werden. Die systematisierte “Arisierung” (1938-1945), Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Die Nationalsozialisten benutzten den Begriff “Arisierung” als rassenideologisches Schlagwort, um die zwangsweise Inbesitznahme jüdischen Vermögens und die Ausschaltung der Juden aus Wirtschaft und Erwerbsleben verharmlosend zu … Die Nationalsozialisten benutzten den Begriff “Arisierung” als rassenideologisches Schlagwort, um die zwangsweise Inbesitznahme jüdischen Vermögens und die Ausschaltung der Juden aus Wirtschaft und Erwerbsleben verharmlosend zu umschreiben. Eine Typologie der Erwerber, die die “Arisierung” offensiv durch Repressionen vorantrieben, ist aus den untersuchten Fällen nicht ersichtlich. Die systematische Bereicherung, Vetternwirtschaft und Korruption auf allen Ebenen waren die regimeimmanenten Elemente, die die reibungsfreie Realisierung des Rassenwahns erst ermöglichten. Trotzdem zeichneten sich die meisten Erwerber nicht durch fanatische antisemitische Gesinnung, sondern einfach durch Skrupellosigkeit aus, die Rechtlosigkeit des Verkäufers so weit wie möglich auszunutzen. Vielmehr tolerierten sie trotz gegenteiliger Beteuerungen mit ihren widersprüchlichen und oftmals unklaren Anordnungen die lokale Verdrängungspraxis. Die Marktanteile der “arischen” Konkurrenz hatten sich dadurch im Einzelhandel, im Landwarengroßhandel, in der Konfektion und anderen Einzelbranchen maßgeblich vergrößert. Auf Druck der Verbände weigerten Fachzeitschriften sich, Anzeigen jüdischer Firmen zu veröffentlichen. Bekanntgabe der 'Arisierung' des Geschäfts Photo Brenner, Anzeige im 'Westdeutschen Beobachter' vom 4. Besonders bei den Kleinhändlern, unter denen der jüdische Anteil überproportional hoch war, führten die antisemitischen Aktionen zu einem drastischen Rückgang. Rund ein Fünftel der Gemeindemitglieder wurde 1937/1938 mit Grundnahrungsmitteln, Kleidung und Brennmaterial versorgt. (NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln) 1. Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945» by Britta Bopf [with table of contents and availability check] informations sur le titre «Arisierung in Köln. Obwohl diese nicht grundsätzlich die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der Juden beschränkte, bedeuteten sie doch den “legalen” Ausschluss der Juden aus der “deutschen Volksgemeinschaft” und degradierten Juden zu Menschen zweiter Klasse. Oktober 1938. *FREE* shipping on eligible orders. Parallelen hierzu wies das Vorgehen der Kölner Landesbauernschaft auf, die, wie das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft nach einer von ihr durchgeführten Untersuchung ausdrücklich feststellte, auch nach dem Herbst 1935 “mit allen Mitteln” bestrebt war, den Handel mit Juden zu unterbinden. Trotzdem sprachen Kölner Gemeinderepräsentanten bereits einen Monat vor dem Novemberpogrom 1938 im Gemeindeblatt offen aus, dass die erhoffte Emigration vielen verwehrt bleiben würde. Auf diesem bürokratischen Weg wurden auch jüdische Arzneimittelhersteller und Ärzte ausgeschlossen. Unter welchen Umständen und zu welchen Preisen dieser Prozess vor sich ging, wird aus einer Meldung des “Westdeutschen Beobachters” ersichtlich, der zufolge wegen des großen Angebots zahlreiche Juden keine Käufer für ihre Besitztümer finden könnten. Der “Westdeutsche Beobachter” berichtete Ende Juni 1935, dass aufgrund der “Aufklärung” der Umsatz der “arischen” Kaufleute im Gau Köln-Aachen in verschiedenen Branchen gestiegen sei. Product details "Arisierung" und "Wiedergutmachung" in deutschen Städten . Der wirtschaftliche Existenzkampf der Juden im Dritten Reich 1933–1943, Frankfurt am Main 1988. © 1996-2020, Amazon.com, Inc. or its affiliates. Die aktuellen Bemühungen namhafter Museen in aller Welt mittels Internet und anderen öffentlichen Anzeigen, Kunstgegenstände aus ihren Beständen den Erben der jüdischen Besitzer zurück zu geben, beleuchten nur eine Facette der “Arisierung”, die die Deutschen in den von ihnen besetzten Teilen Europas mit Systematik und Brutalität durchführten. Erstmals tauchte nun auch in der offiziellen Regierungspropaganda das Ziel der „völligen Entjudung” auf, dessen gesetzliche Umsetzung ab 1937 systematischer geplant und 1938 verwirklicht wurde. Der Teufelskreis aus gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und behördlicher Diskriminierung trieb auch jüdische Immobilienbesitzer in die Verschuldung und zwang sie oftmals noch vor 1938 zur unvorteilhaften Abgabe ihres Besitzes. (19.30 Uhr, Körnerstr. Köln in der Zeit des Nationalsozialismus, Brand New, Free shipping in the US. Die Verdrängung der jüdischen Unternehmer 1933–1945, Hamburg 1997. Derartige Sanktionen lösten einen verstärkten Exodus der geächteten jüdischen Gewerbetreibenden in die Rheinmetropole aus, da sie hofften, dort ungehinderter ihrem Erwerb nachgehen zu können. ISSN 0720-3659. Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945: 9783897053113: Books - Amazon.ca Im April 1936 musste der Reichsjustizminister den Präsidenten des Oberlandesgerichts in Köln explizit darauf hinweisen, dass noch keine gesetzlichen Regelungen für das “Wirtschaftsrecht der Juden” existierten, und diese deshalb keinerlei Beschränkungen unterlägen. Ende 1944 lebten in der Stadt mit der ältesten jüdischen Gemeinde in Deutschland, abgesehen von den ungefähr 30-40 Untergetauchten, keine Juden mehr. Arisierung in Köln. Die immer zahlreicheren, auch die letzte Privatsphäre betreffenden Verordnungen nahmen neben ihren räuberischen Zügen einen gängelnden und schließlich geißelnden Charakter an. Die forcierte "Arisierung" des Hausbesitzes wurde jedoch zunächst hinten angestellt. Recommend to a Librarian Submit an Article. Bopf, Arisierung in Köln, 2004, Buch, 978-3-89705-311-3. Waren im November 1938 in Köln noch schätzungsweise 1.100 jüdische Betriebe registriert, so vermeldete der IHK-Geschäftsführer Paul Heinen im Februar 1939, dass die “Entjudung im Gau Köln-Aachen mit wenigen Ausnahmen in verhältnismäßig kurzer Zeit soweit durchgeführt [wurde], dass heute die gesamte Wirtschaft des Gaues [...] dem Führer für seine großen Aufgaben zur Verfügung steht”. Dem stand der Zuzug zahlreicher, oft unbemittelter Juden aus ländlichen Gebieten nach Köln gegenüber, die in der Anonymität der Großstadt Zuflucht und Arbeit suchten. Eine große Hemmschwelle, Deutschland zu verlassen, bildete für viele Juden neben der restriktiven Einwanderungspolitik des Auslandes die “Reichsfluchtsteuer”, gemäß der 25 Prozent des Auswanderervermögens an das Reich abgeführt werden mussten. Schrittmacher dieses vielschichtigen Raubzuges waren vor 1938 nicht die nationalsozialistische Partei- und Staatsführung, sondern die regionalen Entscheidungsträger. Bot der negativ klingende Begriff „Entjudung“ keinerlei Raum für positive Assoziationen, so suggerierte “Arisierung” nicht nur die Schaffung neuer Werte, sondern spiegelte zudem das ganze ideologische Weltbild der Nationalsozialisten. Die Aussetzung antijüdischen Aktionen erfolgte schließlich durch die Reichsregierung, die nach kritischen Reaktionen im Ausland weitergehende außenpolitische Komplikationen vermeiden wollte. Genre/Form: Hochschulschrift: Additional Physical Format: Online version: Bopf, Britta. Unter den vielfältigen Boykottarten erwies sich die “Schwarze Liste”, die sowohl jüdische Händler als auch ihre Kunden von der Futtermittelzuteilung ausschloss, als sehr wirksam. Die örtliche Polizei verhaftete im Gefolge des Boykotts gezielt einzelne Unternehmer. Zusätzlich dehnte er den Kreis der Betroffenen auf die „arischen” Ehepartner von Juden aus. Bajohr, Frank, „Arisierung“ in Hamburg. Instead, our system considers things like how recent a review is and if the reviewer bought the item on Amazon. Die jüdische Geschichte in Köln geht urkundlich bis auf das Jahr 321 zurück und ist damit beinahe so alt wie die Geschichte Kölns.Die heutige Synagogen-Gemeinde Köln bezeichnet sich aufgrund dieser historischen Kontinuität selbst als „älteste jüdische Gemeinde nördlich der Alpen“. Arisierung in Köln. "Arisierung" in Köln : die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933 - 1945 / Britta Bopf. Den größten Anteil geraubten jüdischen Besitzes machten schließlich Wohn- und Geschäftshäuser aus. Angesichts dieser Arbeitsmarktsituation vergrößerte sich das Heer der jüdischen Hausierer. Rezensionen: Besprechungen aktueller Neuerscheinungen (Monografien, Sammelbände, Quelleneditionen, Dissertationen, Habilitationen u.a.m.) The process started in 1933 in Nazi Germany with transfers of Jewish property and ended with the Holocaust. Die fortschreitende Verarmung der Kölner Juden führte dazu, dass 1936 über ein Drittel des Gemeindeetats für Leistungen des jüdischen Wohlfahrtsamtes ausgegeben werden musste, eines Etats, der insgesamt nur ein Drittel der Höhe von 1928 erreichte. Bedeutsam ist, dass die “Arisierung” nicht ein von bürokratischen Stellen durchgeführter Verwaltungsakt war. "nearijevaca", primarno Židova, iz poslovnog svijeta na prostorima Trećeg Reicha.Arijanizacija označava pretvorbu Židovskih i drugih "nearijevskih" poduzeća i kompanija u njemačko vlasništvo (državno ili privatno, odnosno "arijevsko"). "Arisierung“ in Köln, Die Deutsche Bank Und Die Arisierung Download book Die Deutsche Bank Und Die Arisierung.PDF book with title Die Deutsche Bank Und Die Arisierung by Harold James suitable to read on your Kindle device, PC, phones or tablets. Wer hatte von dieser Entwicklung maßgeblich profitiert? Überproportional betroffen von dieser Maßnahme waren die Juden osteuropäischer Herkunft, die damit verstärkt vom sozialen und beruflichen Abstieg bedroht waren. 48) Please be assured that we are working hard to fill your request in a timely manner. Auffällig ist der fast schon schizophren wirkende Gegensatz zwischen der Aufmerksamkeit, mit der die Bürokraten das Material einerseits und die Menschen andererseits verwalteten. Arisierung in Köln Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945. Eine Reihe jüdischer Geschäfte sei bereits geschlossen worden oder stehe kurz vor der Schließung. 'Rosenthal jetzt arisch!' Auflage, Frankfurt a. M. 1990 (deutsche Erstausgabe 1982). Die Aggression beschränkte sich keineswegs wie angeordnet auf jüdischen Besitz. 1938 war bereits die Hälfte aller jüdischen Arbeiter und Angestellten arbeitslos. Ebenso verloren immer mehr jüdische Arbeitnehmer ihre Arbeit ohne Aussicht auf eine andere Verdienstmöglichkeit. Während bei der “Arisierung” des Grundbesitzes häufig die Sparkassen und die Versicherungen über ihre Hypothekengewährung stärker involviert waren, so machten die Großbanken bevorzugt beim Verkauf jüdischer Großunternehmen ihren Einfluss geltend. Yes: Then connect to the University network via VPN client in order to access the licensed contents. Bücher schnell und portofrei Reich“ verdient hat. Neben Sparkassen und Hypothekenbanken waren dies Versicherungen oder auch private Geldgeber. Arisierung in köln. edited by Fritsche, Christiane ¬[Hrsg.] Die besondere Berufsstruktur der jüdischen Bevölkerung, die in Köln gleichwohl noch weniger einseitig als im Reichsdurchschnitt war, hatte ihren Ursprung in der traditionellen Reaktion auf die jahrhundertealten Berufsbeschränkungen. Dieses verwehrte jüdischen Hausbesitzern häufig den für konjunkturbedingte Verschuldung vorgesehenen Vollstreckungsschutz, so dass Juden ihre durchaus sanierungsfähigen Häuser zwangsverkaufen mussten. 1940/1941 konnte nur noch ein Viertel bis ein Drittel der deutschen Juden von den Resten ihres eigenen Vermögens oder den immer häufiger aus Arbeitseinsätzen stammenden kärglichen Bezügen leben. Arisierung in Köln. Der antisemitische “Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes“ gewann unter anderem durch seinen Kölner Mitbegründer Karl Georg Schmidt (1904-1940), der 1933 Gauwirtschaftsberater und IHK-Geschäftsführer wurde, an Einfluss. 2014 . Als Kompensation der Bombenschäden und zur “Befriedung” der zunehmend unter den Angriffen leidenden Bevölkerung wurden im großem Umfang auch Güter deportierter Juden aus Prag, Holland, Belgien und Frankreich mit der Eisenbahn und per Schiff auf dem Rhein nach Köln, Mannheim, Hamburg und in andere deutsche Städte gebracht. Da zahlreiche Firmen, Organisationen, Verbände und einzelne Einrichtungen, wie das evangelische Krankenhaus in Köln, den “Arierparagraphen” übernahmen, vergrößerte sich der Kreis der Juden, die bereits im ersten Jahr der nationalsozialistischen Herrschaft ihrem Beruf nicht mehr nachgehen konnten. There was an error retrieving your Wish Lists. Obwohl Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht (1877-1970) in den Jahren bis 1937 wiederholt anmahnte, dass Juden keinerlei Beschränkungen in der Wirtschaft unterworfen seien, bestimmten illegale antisemitische Anordnungen der Städte und Gemeinden in den folgenden Jahren den Alltag der jüdischen Bürger. Obwohl das Oberverwaltungsgericht in Berlin entschied, dass die Kölner Polizeiverordnung als nicht rechtsgültig anzusehen sei und anders lautende Urteile des Kölner Bezirksgerichtes aufhob, fanden die ausgeschlossenen jüdischen Viehhändler keinen Schutz vor Drangsalierung. 1939 nahm der Druck auf den Verkauf jüdischen Grundbesitzes allerdings zu, gleichzeitig wurden den noch in Deutschland lebenden jüdischen Bürgerinnen und Bürgern die Mietrechte entzogen und sie sukzessive in sogenannte Judenhäuser, einer Vorform der Ghettos, eingewiesen. Eine der vielseitigsten Informationsquellen sind die umfangreichen Aktenbestände der Wiedergutmachungsverfahren aus den 1950er und 1960er Jahren im Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland in Düsseldorf. Der Runderlass der Stadtverwaltung Köln vom 27.3.1933, „jüdische Firmen in Zukunft weder zur Abgabe von Angeboten heranzuziehen, noch bei der Erteilung von Aufträgen usw. Dabei übernahmen sie, abgesehen von jüdischen Privatbanken, seltener direkt jüdische Unternehmen, wie bei der Leonhard Tietz AG geschehen. Als Berechnungsgrundlage diente der zuletzt geschätzte Steuerwert der Vermögensobjekte, unabhängig vom meist wesentlich geringeren tatsächlich erzielten Verkaufserlös. *FREE* shipping on qualifying offers. ), Jüdisches Leben im Rheinland. Diese personelle Präsenz der NSDAP-Mitglieder schuf die Voraussetzungen, um die Verdrängung der Kölner Juden aus Wirtschaft und Gesellschaft auch auf dem Verwaltungswege voranzutreiben. Die Akten der Oberfinanzdirektion Köln, die nach 1945 im Zusammenhang mit Restitutionsforderungen anlegt wurden, sind sehr aufschlussreich, da sie meist auch während der NS-Zeit entstandene Dokumente beinhalten. Vor 1938 war die Ausschaltung der jüdischen Bevölkerung aus dem Erwerbsleben in erster Linie inoffiziell mittels Repressionen oder auf bürokratischem Wege erfolgt. Bereits im Februar, noch bevor im Sommer die antisemitischen Übergriffe wieder zunahmen, hatte die Kölner Gemeindezeitung deutlich angemahnt, dass für Juden in Deutschland keinerlei Alternative zur Auswanderung mehr bestehe. Auch Bastionen jüdischer Wirtschaftstätigkeit, wie renommierte Privatbanken oder größere Unternehmen mit Auslandskontakten, wurden nun in Köln unter dem neuen Druck vermehrt von ihren Gründern verkauft. Zu diesen Risikogruppen zählten Vertreter des finanziell geschwächten Kleingewerbes, Wirtschaftstreibende osteuropäischer Herkunft sowie Unternehmer in exponierter Stellung, wie Warenhausbetreiber. Vordergründig diente die Umverteilung der Beute der moralischen Unterstützung der Bomben geschädigten “Heimatfront”. Parallel dazu wirkte die Fleischwaren-Kontingentierungspolitik der Kölner Marktvereinigung.