Schi­ka­nen, wie das Ver­bot, Bü­cher aus den Leih­bü­che­rei­en zu be­zie­hen, öf­fent­li­che Fern­sprech­zel­len, Ver­kehrs­mit­tel oder Bän­ke zu be­nut­zen und schlie­ß­lich so­gar Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten zu kau­fen, wa­ren sys­te­ma­ti­sche Schrit­te, um der jü­di­schen Be­völ­ke­rung ihr Le­ben so un­er­träg­lich wie mög­lich zu ma­chen. Im No­vem­ber 1942, als die Syn­ago­gen­ge­mein­de Köln of­fi­zi­ell aus dem Ver­eins­re­gis­ter ge­stri­chen wur­de, war der Gro­ß­teil der Ju­den aus dem Rhein­land be­reits de­por­tiert wor­den. zu be­rück­sich­ti­gen”, blieb un­ver­än­dert in Kraft, ob­gleich er im de­zi­dier­ten Wi­der­spruch zu of­fi­zi­el­len Re­gie­rungs­ver­laut­ba­run­gen stand. Auch hand­hab­ten die städ­ti­schen Be­am­ten in Köln die Durch­füh­rung des BBG, zu­min­dest im Ver­gleich mit Ham­burg, strikt. Wie dies in Köln geschah, schildert Britta Bopf in ihrem Buch „Arisierung in Köln“, das sie heute im „Ladengold“ vorstellt. Gö­ring er­klär­te im Ok­to­ber 1938 in ge­hei­mer Sit­zung: "Die Ju­den müs­sen jetzt aus der Wirt­schaft raus". Of­fe­ne ras­sis­ti­sche Ak­tio­nen im gan­zen Reich im Som­mer 1938 be­glei­ten die­se Ent­rech­tung. So be­rück­sich­tig­te die für das Rhein­land zu­stän­di­ge Schlacht­vieh­ver­wer­tungs­stel­le in Es­sen jü­di­sche Flei­scher im Ver­lauf des Jah­res 1936 bei der Zu­tei­lung nur noch sehr man­gel­haft oder gar nicht mehr. In der Pha­se vom Som­mer 1933 bis zum En­de des Jah­res 1934 wähl­te die na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Re­gie­rung in Ber­lin statt of­fen­sicht­li­cher le­gis­la­ti­ver Be­schrän­kung den Weg der par­ti­el­len Ver­drän­gung durch die Ent­schei­dungs­trä­ger vor Ort. Mit dem „Ge­setz zur Wie­der­her­stel­lung des Be­rufs­be­am­ten­tums” (BBG), das ei­ne Wo­che nach dem Boy­kott ver­ab­schie­det wur­de, lei­te­te die na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Re­gie­rung in Ber­lin die Ver­drän­gung jü­di­scher Ar­beit­neh­mer aus dem öf­fent­li­chen Dienst ein. Please try again. »Arisierung« in Köln Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945. 1966. An die­sem letz­ten gro­ßen an­ti­se­mi­ti­schen Ent­eig­nungs­feld­zug lie­ßen die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten be­wusst mög­lichst gro­ße Tei­le der Be­völ­ke­rung par­ti­zi­pie­ren, um das Sys­tem zu sta­bi­li­sie­ren. ... "Arisierung" in der Zeit des Nationalsozialismus in Karlsruhe by Marco Wottge 9783963080746 (Paperback, 2020) Delivery US shipping is usually within 11 to 15 working days. Arisierung in Köln: Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945. Arisierung in Köln: Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945 [Bopf, Britta] on Amazon.com.au. Gebunden. Die Aus­beu­tung je­der jü­di­schen Ar­beits­kraft ab März 1941 und die par­al­lel for­cier­te Kon­zen­tra­ti­on im Ba­ra­cken­la­ger “Fort V” in Köln-Mün­gers­dorf dien­te zu­gleich als or­ga­ni­sa­to­ri­sche Vor­be­rei­tung für die “Ge­samt­lö­sung der Ju­den­fra­ge” und kenn­zeich­ne­ten den Über­gang von der Ent­eig­nung der Köl­ner Ju­den zu ih­rer Ver­nich­tung. Die wirt­schaft­li­che Exis­tenz­ver­nich­tung der Ju­den in Köln 1933-1945, Köln 2004. Everyday low prices and free delivery on eligible orders. Ein­ge­hen­de Be­schwer­den ließ der zu­stän­di­ge Vieh­wirt­schafts­ver­band un­be­ant­wor­tet. Get FREE shipping on Bopf, B: Arisierung in Köln, from wordery.com. After viewing product detail pages, look here to find an easy way to navigate back to pages you are interested in. Wie dies in Köln geschah, schildert Britta Bopf in ihrem Buch „Arisierung in Köln“, das sie heute im „Ladengold“ vorstellt. Ein Beispiel früher "Arisierung" in Köln Fa.Brenner – Fotowarenhandel Auszug aus dem Kapitel „Die Verdrängungsfronten formieren sich (April 1933 bis Ende 1934)“, S.83-87 in „Arisierung“ in Köln – Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945“ von Britta Bopf, Köln 2004 Auch pri­va­te Gläu­bi­ger kün­dig­ten Ju­den zu­neh­mend – häu­fig oh­ne Ein­hal­tung der ge­setz­li­chen Frist – Kre­dit­ver­trä­ge. Dies zeigt die An­wei­sung der Ge­sta­po Ber­lin, “vor al­lem ver­mö­gen­de Ju­den” fest­zu­neh­men, de­ren “Schutz­haft” even­tu­el­le “A­ri­sie­rungs­ver­hand­lun­gen” je­doch nicht stö­ren dür­fe. No­vem­ber ord­ne­te die Reichs­re­gie­rung reichs­weit die Schlie­ßung der noch exis­tie­ren­den jü­di­schen Be­trie­be und am 3. Das Ste­reo­typ vom lis­ti­gen und scha­chern­den Ju­den, das die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten stän­dig pro­pa­gier­ten, hat­te be­reits seit lan­gem in­ner­halb der deut­schen Ge­sell­schaft sei­nen fes­ten Platz. Schrittmacher dieses viel-schichtigen Raubzuges waren Letz­te­res ver­such­ten auch die städ­ti­schen Be­hör­den, die sich wei­ger­ten, Ju­den Steu­er­nach­läs­se und Stun­dun­gen jeg­li­cher Art zu ge­wäh­ren und de­ren will­kür­li­che Ent­schei­dun­gen zu­nah­men. Die Verdrängung jüdischer Unternehmer und die "Arisierung" jüdischen Ver-mögens während des Nationalsozialismus bedeuteten den größten Besitz-wechsel in der neueren deutschen Geschichte. Die Chan­cen, als zu­ge­zo­ge­ner Ju­de ei­ne An­stel­lung zu fin­den, san­ken we­gen der ab­neh­men­den Zahl jü­di­scher Un­ter­neh­men ste­tig. Die Jü­di­sche Wohl­fahrt, die 1933 be­grün­de­te Jü­di­sche Win­ter­hil­fe und die zahl­rei­chen Ein­rich­tun­gen, wie Al­ters- und Kin­der­hei­me, Wai­sen- und Kran­ken­häu­ser, Aus­bil­dungs- be­zie­hungs­wei­se Um­schu­lungs­zen­tren, Sup­pen­kü­chen und In­itia­ti­ven wie die “Jü­di­sche Nach­bar­schafts­hil­fe” muss­ten trotz der sich stän­dig ver­schlech­tern­den fi­nan­zi­el­len La­ge der Köl­ner Ge­mein­de zü­gig aus­ge­baut wer­den. Noch aus­ge­präg­ter war die­se mo­ra­li­sche Kor­rum­pie­rung un­ter den Par­tei- und Fi­nanz­ver­wal­tungs­mit­ar­bei­tern, die die Ver­wer­tung der jü­di­schen Ha­be vor Ort or­ga­ni­sier­ten. Die­se nutz­ten die­sen Spiel­raum je nach Re­gi­on va­ri­ie­rend auf viel­fa­che Art. Be­reits 1935 muss­te fast ein Drit­tel der deut­schen Ju­den dau­ernd oder zeit­wei­se, zum Bei­spiel im Win­ter, auf ir­gend­ei­ne Wei­se un­ter­stützt wer­den. De­zem­ber ih­re “Zwangs­ver­äu­ße­rung” oder “Li­qui­da­ti­on” an. Im Sep­tem­ber 1939 wur­den Ra­di­os, im Ju­li 1940 Te­le­fon­an­schlüs­se, im No­vem­ber 1941 Fahr­rä­der, im Fe­bru­ar 1942 Haus­tie­re, im Ja­nu­ar 1942 die war­me Klei­dung der jü­di­schen Be­völ­ke­rung bis hin zu Hand­schu­hen und Schals be­schlag­nahmt. Aspekte des Mainzer Wirtschaftslebens in der Zeit des ... seiner Eigenschaft als Oberbürgermeister von Köln freigegeben worden.7 Diese Tatsache wurde später von Hitler stets bewusst verschwiegen; er nährte erfolgreich den Mythos, der Notice: Due to building closures, requests will take longer to fill than usual. Aryanization (bahasa Jerman: Arisierung) adalah pengusiran paksa Yahudi dari kehidupan bisnis di Jerman Nazi, negara-negara sekutu Blok Poros, dan wilayah pendudukan mereka.Tindakan tersebut meliputi perampasan harta benda Yahudi ke tangan "Arya".Proses tersebut dimulai pada 1933 di Jerman Nazi dengan perampasan harta benda Yahudi dan berakhir dengan Holocaust. Unable to add item to Wish List. Die gro­ßen Un­ter­neh­men, wie auch die Kauf­häu­ser, wur­den meist von eta­blier­ten, ka­pi­tal­star­ken Bran­chen­ver­tre­tern und von ein­fluss­rei­chen Per­sön­lich­kei­ten über­nom­men. Die Köl­ner Ju­den in der Wei­ma­rer Re­pu­blik be­tä­tig­ten sich zu mehr als der Hälf­te im Be­reich Han­del (und Ver­kehr), nur rund 22 Pro­zent ar­bei­te­ten im Be­reich In­dus­trie und Hand­werk. Are you a member of Bonn University? Tat­säch­lich trat hier er­neut die stärks­te Trieb­fe­der der “A­ri­sie­rung” und der Aus­schal­tungs­po­li­tik zu Ta­ge: das ma­te­ri­el­le In­ter­es­se des Ein­zel­nen. Die ei­gent­li­che Ziel­rich­tung der Be­schwer­de über den “ju­den­freund­li­chen” Bür­ger Ben­der of­fen­bart die ab­schlie­ßen­de Auf­for­de­rung, dass die Ge­mein­de die­se Tat­sa­che bei der Ver­ga­be der Ar­bei­ten am Bau der Pio­nier­ka­ser­nen in Porz-West­ho­ven ent­spre­chend be­rück­sich­ti­gen mö­ge. Releases January 5, 2021. 1936 wur­de in Köln die Aus­wan­de­rungs­be­ra­tungs­stel­le ein­ge­rich­tet, die ne­ben Be­ra­tung und Or­ga­ni­sa­ti­on cir­ca 40 Pro­zent der jü­di­schen Emi­gran­ten ganz oder teil­wei­se die Aus­wan­de­rung fi­nan­zier­te. Raub, Ras­sen­krieg und na­tio­na­ler So­zia­lis­mus, Frank­furt am Main 2005. Er engagierte sich für einen christlichen Sozialismus und war im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Ge­setz­li­che Maß­nah­men führ­ten seit 1938 schritt­wei­se zur Ein­zie­hung jü­di­schen Geld­ver­mö­gens, der Ren­ten- und Ver­si­che­rungs­an­sprü­che und des Haus­ra­tes und der pri­va­ten Ha­be. Die jüdische Geschichte in Köln geht urkundlich bis auf das Jahr 321 zurück und ist damit beinahe so alt wie die Geschichte Kölns.Die heutige Synagogen-Gemeinde Köln bezeichnet sich aufgrund dieser historischen Kontinuität selbst als „älteste jüdische Gemeinde nördlich der Alpen“. Bitte buchen Sie den Arbeitsplatz 'Service-PC o.Scanner' Hin­zu kam, dass der Emi­grant ver­pflich­tet war, sein Geld auf ein “Aus­wan­der­er­sperr­mark-Kon­to” zu über­wei­sen und es dort zu er­heb­li­chen Kurs­ver­lus­ten in De­vi­sen um­zu­tau­schen. Die Stadt­ver­wal­tung Köln be­nach­tei­lig­te jü­di­sche Fir­men, in­dem sie bei ih­ren Be­darfs­schei­nen früh­zei­tig zur Auf­la­ge mach­te, dass die Gut­schei­ne nicht für den Ein­kauf in jü­di­schen Ge­schäf­ten gül­tig sei­en. Auch Ak­ti­en­pa­ke­te, die die Kon­trol­le über das be­tref­fen­de Un­ter­neh­men si­cher­ten, wur­den nun ver­mehrt von jü­di­schen In­ha­bern und Ge­schäfts­füh­rern an­ge­bo­ten. Be­son­ders hart­nä­ckig in sei­nem Be­mü­hen, sich der jü­di­schen Kon­kur­renz zu ent­le­di­gen, war auch der “Kampf­bund des ge­werb­li­chen Mit­tel­stan­des”, des­sen Vor­ge­hen zu­meist mit dem städ­ti­schen NS­DAP-Pro­pa­gan­da­amt ab­ge­stimmt war. Letz­te­rer ha­be au­ßer­dem den Hoch­zeits­zug beim Ver­las­sen der ka­tho­li­schen Kir­che in En­sen fo­to­gra­fiert, was un­ter der Be­völ­ke­rung ei­ne gro­ße Er­re­gung her­vor­ge­ru­fen ha­be. Wie die NS­DAP-Orts­grup­pe dem Por­zer Bür­ger­meis­ter mit­teil­te, ha­be Ben­der nicht nur den Bra­ten beim an­säs­si­gen jü­di­schen Metz­ger To­bi­as ge­kauft. Mit die­ser un­be­stimm­ten Aus­sa­ge wur­de bei der fi­nanz­tech­ni­schen Ab­wick­lung des Ver­mö­gens durch ei­nen kur­zen Fe­der­strich ne­ben­bei die Exis­tenz des ent­eig­ne­ten Men­schen bü­ro­kra­tisch ab­ge­wi­ckelt. Die an­ti­se­mi­ti­sche Kon­trol­le im Köl­ner Um­land ging im März 1937 so weit, dass sich die Bür­ger­meis­ter meh­re­rer Or­te aus dem Gau Köln-Aa­chen ent­schlos­sen, den­je­ni­gen Bür­gern, die wei­ter­hin mit Ju­den ver­kehr­ten oder mit ih­nen Han­del trie­ben, das Ge­mein­de­nut­zungs­recht zu ent­zie­hen. Einleitung. Die “a­ri­schen” Käu­fer er­war­ben die Im­mo­bi­li­en meist zu ei­nem sehr güns­ti­gen Preis. [Bopf, Britta] on Amazon.com. Die­se um­fas­sen­den Er­he­bun­gen bil­de­ten für die lo­ka­len Par­tei­ein­hei­ten ei­ne so­li­de In­for­ma­ti­ons­grund­la­ge, um Boy­kott und “A­ri­sie­rung” zu in­ten­si­vie­ren. Im Wis­sen um Kor­rup­ti­on und Be­rei­che­rung der NS­DAP-Mit­glie­der vor Ort for­der­te Gö­ring, dass das Ver­mö­gen der Ju­den nicht wei­ter "als ein Ver­sor­gungs­sys­tem un­tüch­ti­ger Par­tei­ge­nos­sen" ver­schleu­dert wer­den dür­fe. De­ren Aus­sicht auf ei­ne Er­werbs­mög­lich­keit schwand je­doch zu­se­hends, ins­be­son­de­re als der jü­di­sche Ar­beits­nach­weis, der sich in Köln als ein wich­ti­ges Stand­bein der jü­di­schen Selbst­hil­fe be­währt hat­te, zum Jah­res­be­ginn 1937 schlie­ßen muss­te, und sich er­werbs­lo­se Ju­den nun den Dis­kri­mi­nie­run­gen an öf­fent­li­chen Ar­beits­äm­tern aus­ge­setzt sa­hen. In den frü­hen Mor­gen­stun­den be­schlag­nahm­ten Ge­sta­po-Be­am­te Wert­ge­gen­stän­de und Un­ter­la­gen der Syn­ago­gen in der Roon­stra­ße und Glo­cken­gas­se, be­vor sie spä­ter in Brand ge­setzt wur­den. 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 Compare Bajohr, `Arisierung' in Hamburg, pp.241ff. Den Ab­lauf der “A­ri­sie­rung” be­ein­fluss­te spä­tes­tens ab 1935 ei­ne sehr he­te­ro­ge­ne Grup­pe, die als “A­ri­sie­rungs­mak­ler” im wei­te­ren Sin­ne ver­stan­den wer­den. Die systematisierte “Arisierung” (1938-1945), Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten be­nutz­ten den Be­griff “A­ri­sie­rung” als ras­sen­ideo­lo­gi­sches Schlag­wort, um die zwangs­wei­se In­be­sitz­nah­me jü­di­schen Ver­mö­gens und die Aus­schal­tung der Ju­den aus Wirt­schaft und Er­werbs­le­ben ver­harm­lo­send zu … Die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten be­nutz­ten den Be­griff “A­ri­sie­rung” als ras­sen­ideo­lo­gi­sches Schlag­wort, um die zwangs­wei­se In­be­sitz­nah­me jü­di­schen Ver­mö­gens und die Aus­schal­tung der Ju­den aus Wirt­schaft und Er­werbs­le­ben ver­harm­lo­send zu um­schrei­ben. Ei­ne Ty­po­lo­gie der Er­wer­ber, die die “A­ri­sie­rung” of­fen­siv durch Re­pres­sio­nen vor­an­trie­ben, ist aus den un­ter­such­ten Fäl­len nicht er­sicht­lich. Die sys­te­ma­ti­sche Be­rei­che­rung, Vet­tern­wirt­schaft und Kor­rup­ti­on auf al­len Ebe­nen wa­ren die re­gi­meim­ma­nen­ten Ele­men­te, die die rei­bungs­freie Rea­li­sie­rung des Ras­sen­wahns erst er­mög­lich­ten. Trotz­dem zeich­ne­ten sich die meis­ten Er­wer­ber nicht durch fa­na­ti­sche an­ti­se­mi­ti­sche Ge­sin­nung, son­dern ein­fach durch Skru­pel­lo­sig­keit aus, die Recht­lo­sig­keit des Ver­käu­fers so weit wie mög­lich aus­zu­nut­zen. Viel­mehr to­le­rier­ten sie trotz ge­gen­tei­li­ger Be­teue­run­gen mit ih­ren wi­der­sprüch­li­chen und oft­mals un­kla­ren An­ord­nun­gen die lo­ka­le Ver­drän­gungs­pra­xis. Die Markt­an­tei­le der “a­ri­schen” Kon­kur­renz hat­ten sich da­durch im Ein­zel­han­del, im Land­wa­ren­gro­ßhan­del, in der Kon­fek­ti­on und an­de­ren Ein­zel­bran­chen ma­ß­geb­lich ver­grö­ßert. Auf Druck der Ver­bän­de wei­ger­ten Fach­zeit­schrif­ten sich, An­zei­gen jü­di­scher Fir­men zu ver­öf­fent­li­chen. Bekanntgabe der 'Arisierung' des Geschäfts Photo Brenner, Anzeige im 'Westdeutschen Beobachter' vom 4. Be­son­ders bei den Klein­händ­lern, un­ter de­nen der jü­di­sche An­teil über­pro­por­tio­nal hoch war, führ­ten die an­ti­se­mi­ti­schen Ak­tio­nen zu ei­nem dras­ti­schen Rück­gang. Rund ein Fünf­tel der Ge­mein­de­mit­glie­der wur­de 1937/1938 mit Grund­nah­rungs­mit­teln, Klei­dung und Brenn­ma­te­ri­al ver­sorgt. (NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln) 1. Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945» by Britta Bopf [with table of contents and availability check] informations sur le titre «Arisierung in Köln. Ob­wohl die­se nicht grund­sätz­lich die wirt­schaft­li­che Hand­lungs­fä­hig­keit der Ju­den be­schränk­te, be­deu­te­ten sie doch den “le­ga­len” Aus­schluss der Ju­den aus der “deut­schen Volks­ge­mein­schaft” und de­gra­dier­ten Ju­den zu Men­schen zwei­ter Klas­se. Oktober 1938. *FREE* shipping on eligible orders. Par­al­le­len hier­zu wies das Vor­ge­hen der Köl­ner Lan­des­bau­ern­schaft auf, die, wie das Reichs­mi­nis­te­ri­um für Er­näh­rung und Land­wirt­schaft nach ei­ner von ihr durch­ge­führ­ten Un­ter­su­chung aus­drück­lich fest­stell­te, auch nach dem Herbst 1935 “mit al­len Mit­teln” be­strebt war, den Han­del mit Ju­den zu un­ter­bin­den. Trotz­dem spra­chen Köl­ner Ge­mein­de­re­prä­sen­tan­ten be­reits ei­nen Mo­nat vor dem No­vem­ber­po­grom 1938 im Ge­mein­de­blatt of­fen aus, dass die er­hoff­te Emi­gra­ti­on vie­len ver­wehrt blei­ben wür­de. Auf die­sem bü­ro­kra­ti­schen Weg wur­den auch jü­di­sche Arz­nei­mit­tel­her­stel­ler und Ärz­te aus­ge­schlos­sen. Un­ter wel­chen Um­stän­den und zu wel­chen Prei­sen die­ser Pro­zess vor sich ging, wird aus ei­ner Mel­dung des “West­deut­schen Be­ob­ach­ters” er­sicht­lich, der zu­fol­ge we­gen des gro­ßen An­ge­bots zahl­rei­che Ju­den kei­ne Käu­fer für ih­re Be­sitz­tü­mer fin­den könn­ten. Der “West­deut­sche Be­ob­ach­ter” be­rich­te­te En­de Ju­ni 1935, dass auf­grund der “Auf­klä­rung” der Um­satz der “a­ri­schen” Kauf­leu­te im Gau Köln-Aa­chen in ver­schie­de­nen Bran­chen ge­stie­gen sei. Product details "Arisierung" und "Wiedergutmachung" in deutschen Städten . Der wirt­schaft­li­che Exis­tenz­kampf der Ju­den im Drit­ten Reich 1933–1943, Frank­furt am Main 1988. © 1996-2020, Amazon.com, Inc. or its affiliates. Die ak­tu­el­len Be­mü­hun­gen nam­haf­ter Mu­se­en in al­ler Welt mit­tels In­ter­net und an­de­ren öf­fent­li­chen An­zei­gen, Kunst­ge­gen­stän­de aus ih­ren Be­stän­den den Er­ben der jü­di­schen Be­sit­zer zu­rück zu ge­ben, be­leuch­ten nur ei­ne Fa­cet­te der “A­ri­sie­rung”, die die Deut­schen in den von ih­nen be­setz­ten Tei­len Eu­ro­pas mit Sys­te­ma­tik und Bru­ta­li­tät durch­führ­ten. Erst­mals tauch­te nun auch in der of­fi­zi­el­len Re­gie­rungs­pro­pa­gan­da das Ziel der „völ­li­gen Ent­ju­dung” auf, des­sen ge­setz­li­che Um­set­zung ab 1937 sys­te­ma­ti­scher ge­plant und 1938 ver­wirk­licht wur­de. Der Teu­fels­kreis aus ge­sell­schaft­li­cher, wirt­schaft­li­cher und be­hörd­li­cher Dis­kri­mi­nie­rung trieb auch jü­di­sche Im­mo­bi­li­en­be­sit­zer in die Ver­schul­dung und zwang sie oft­mals noch vor 1938 zur un­vor­teil­haf­ten Ab­ga­be ih­res Be­sit­zes. (19.30 Uhr, Körnerstr. Köln in der Zeit des Nationalsozialismus, Brand New, Free shipping in the US. Die Ver­drän­gung der jü­di­schen Un­ter­neh­mer 1933–1945, Ham­burg 1997. Der­ar­ti­ge Sank­tio­nen lös­ten ei­nen ver­stärk­ten Exo­dus der ge­äch­te­ten jü­di­schen Ge­wer­be­trei­ben­den in die Rhein­me­tro­po­le aus, da sie hoff­ten, dort un­ge­hin­der­ter ih­rem Er­werb nach­ge­hen zu kön­nen. ISSN 0720-3659. Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945: 9783897053113: Books - Amazon.ca Im April 1936 muss­te der Reichs­jus­tiz­mi­nis­ter den Prä­si­den­ten des Ober­lan­des­ge­richts in Köln ex­pli­zit dar­auf hin­wei­sen, dass noch kei­ne ge­setz­li­chen Re­ge­lun­gen für das “Wirt­schafts­recht der Ju­den” exis­tier­ten, und die­se des­halb kei­ner­lei Be­schrän­kun­gen un­ter­lä­gen. En­de 1944 leb­ten in der Stadt mit der äl­tes­ten jü­di­schen Ge­mein­de in Deutsch­land, ab­ge­se­hen von den un­ge­fähr 30-40 Un­ter­ge­tauch­ten, kei­ne Ju­den mehr. Arisierung in Köln. Die im­mer zahl­rei­che­ren, auch die letz­te Pri­vat­sphä­re be­tref­fen­den Ver­ord­nun­gen nah­men ne­ben ih­ren räu­be­ri­schen Zü­gen ei­nen gän­geln­den und schlie­ß­lich gei­ßeln­den Cha­rak­ter an. Die forcierte "Arisierung" des Hausbesitzes wurde jedoch zunächst hinten angestellt. Recommend to a Librarian Submit an Article. Bopf, Arisierung in Köln, 2004, Buch, 978-3-89705-311-3. Wa­ren im No­vem­ber 1938 in Köln noch schät­zungs­wei­se 1.100 jü­di­sche Be­trie­be re­gis­triert, so ver­mel­de­te der IHK-Ge­schäfts­füh­rer Paul Hei­nen im Fe­bru­ar 1939, dass die “Ent­ju­dung im Gau Köln-Aa­chen mit we­ni­gen Aus­nah­men in ver­hält­nis­mä­ßig kur­zer Zeit so­weit durch­ge­führt [wur­de], dass heu­te die ge­sam­te Wirt­schaft des Gau­es [...] dem Füh­rer für sei­ne gro­ßen Auf­ga­ben zur Ver­fü­gung steht”. Dem stand der Zu­zug zahl­rei­cher, oft un­be­mit­tel­ter Ju­den aus länd­li­chen Ge­bie­ten nach Köln ge­gen­über, die in der An­ony­mi­tät der Groß­stadt Zu­flucht und Ar­beit such­ten. Ei­ne gro­ße Hemm­schwel­le, Deutsch­land zu ver­las­sen, bil­de­te für vie­le Ju­den ne­ben der re­strik­ti­ven Ein­wan­de­rungs­po­li­tik des Aus­lan­des die “Reichs­flucht­steu­er”, ge­mäß der 25 Pro­zent des Aus­wan­de­rer­ver­mö­gens an das Reich ab­ge­führt wer­den muss­ten. Schrittmacher dieses vielschichtigen Raubzuges waren vor 1938 nicht die nationalsozialistische Partei- und Staatsführung, sondern die regionalen Entscheidungsträger. Bot der ne­ga­tiv klin­gen­de Be­griff „Ent­ju­dun­g“ kei­ner­lei Raum für po­si­ti­ve As­so­zia­tio­nen, so sug­ge­rier­te “A­ri­sie­rung” nicht nur die Schaf­fung neu­er Wer­te, son­dern spie­gel­te zu­dem das gan­ze ideo­lo­gi­sche Welt­bild der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten. Die Aus­set­zung an­ti­jü­di­schen Ak­tio­nen er­folg­te schlie­ß­lich durch die Reichs­re­gie­rung, die nach kri­ti­schen Re­ak­tio­nen im Aus­land wei­ter­ge­hen­de au­ßen­po­li­ti­sche Kom­pli­ka­tio­nen ver­mei­den woll­te. Genre/Form: Hochschulschrift: Additional Physical Format: Online version: Bopf, Britta. Un­ter den viel­fäl­ti­gen Boy­kott­ar­ten er­wies sich die “Schwar­ze Lis­te”, die so­wohl jü­di­sche Händ­ler als auch ih­re Kun­den von der Fut­ter­mit­tel­zu­tei­lung aus­schloss, als sehr wirk­sam. Die ört­li­che Po­li­zei ver­haf­te­te im Ge­fol­ge des Boy­kotts ge­zielt ein­zel­ne Un­ter­neh­mer. Zu­sätz­lich dehn­te er den Kreis der Be­trof­fe­nen auf die „ari­schen” Ehe­part­ner von Ju­den aus. Ba­johr, Frank, „Ari­sie­run­g“ in Ham­burg. Instead, our system considers things like how recent a review is and if the reviewer bought the item on Amazon. Die jüdische Geschichte in Köln geht urkundlich bis auf das Jahr 321 zurück und ist damit beinahe so alt wie die Geschichte Kölns.Die heutige Synagogen-Gemeinde Köln bezeichnet sich aufgrund dieser historischen Kontinuität selbst als „älteste jüdische Gemeinde nördlich der Alpen“. Arisierung in Köln. "Arisierung" in Köln : die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933 - 1945 / Britta Bopf. Den größten Anteil geraubten jüdischen Besitzes machten schließlich Wohn- und Geschäftshäuser aus. An­ge­sichts die­ser Ar­beits­markt­si­tua­ti­on ver­grö­ßer­te sich das Heer der jü­di­schen Hau­sie­rer. Rezensionen: Besprechungen aktueller Neuerscheinungen (Monografien, Sammelbände, Quelleneditionen, Dissertationen, Habilitationen u.a.m.) The process started in 1933 in Nazi Germany with transfers of Jewish property and ended with the Holocaust. Die fort­schrei­ten­de Ver­ar­mung der Köl­ner Ju­den führ­te da­zu, dass 1936 über ein Drit­tel des Ge­mein­de­etats für Leis­tun­gen des jü­di­schen Wohl­fahrts­am­tes aus­ge­ge­ben wer­den muss­te, ei­nes Etats, der ins­ge­samt nur ein Drit­tel der Hö­he von 1928 er­reich­te. Be­deut­sam ist, dass die “A­ri­sie­rung” nicht ein von bü­ro­kra­ti­schen Stel­len durch­ge­führ­ter Ver­wal­tungs­akt war. "nearijevaca", primarno Židova, iz poslovnog svijeta na prostorima Trećeg Reicha.Arijanizacija označava pretvorbu Židovskih i drugih "nearijevskih" poduzeća i kompanija u njemačko vlasništvo (državno ili privatno, odnosno "arijevsko"). "Arisierung“ in Köln, Die Deutsche Bank Und Die Arisierung Download book Die Deutsche Bank Und Die Arisierung.PDF book with title Die Deutsche Bank Und Die Arisierung by Harold James suitable to read on your Kindle device, PC, phones or tablets. Wer hat­te von die­ser Ent­wick­lung ma­ß­geb­lich pro­fi­tiert? Über­pro­por­tio­nal be­trof­fen von die­ser Maß­nah­me wa­ren die Ju­den ost­eu­ro­päi­scher Her­kunft, die da­mit ver­stärkt vom so­zia­len und be­ruf­li­chen Ab­stieg be­droht wa­ren. 48) Please be assured that we are working hard to fill your request in a timely manner. Auf­fäl­lig ist der fast schon schi­zo­phren wir­ken­de Ge­gen­satz zwi­schen der Auf­merk­sam­keit, mit der die Bü­ro­kra­ten das Ma­te­ri­al ei­ner­seits und die Men­schen an­de­rer­seits ver­wal­te­ten. Arisierung in Köln Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933-1945. Ei­ne Rei­he jü­di­scher Ge­schäf­te sei be­reits ge­schlos­sen wor­den oder ste­he kurz vor der Schlie­ßung. 'Rosenthal jetzt arisch!' Auf­la­ge, Frank­furt a. M. 1990 (deut­sche Erst­aus­ga­be 1982). Die Ag­gres­si­on be­schränk­te sich kei­nes­wegs wie an­ge­ord­net auf jü­di­schen Be­sitz. 1938 war be­reits die Hälf­te al­ler jü­di­schen Ar­bei­ter und An­ge­stell­ten ar­beits­los. Eben­so ver­lo­ren im­mer mehr jü­di­sche Ar­beit­neh­mer ih­re Ar­beit oh­ne Aus­sicht auf ei­ne an­de­re Ver­dienst­mög­lich­keit. Wäh­rend bei der “A­ri­sie­rung” des Grund­be­sit­zes häu­fig die Spar­kas­sen und die Ver­si­che­run­gen über ih­re Hy­po­the­ken­ge­wäh­rung stär­ker in­vol­viert wa­ren, so mach­ten die Groß­ban­ken be­vor­zugt beim Ver­kauf jü­di­scher Gro­ß­un­ter­neh­men ih­ren Ein­fluss gel­tend. Yes: Then connect to the University network via VPN client in order to access the licensed contents. Bücher schnell und portofrei Reich“ verdient hat. Ne­ben Spar­kas­sen und Hy­po­the­ken­ban­ken wa­ren dies Ver­si­che­run­gen oder auch pri­va­te Geld­ge­ber. Arisierung in köln. edited by Fritsche, Christiane ¬[Hrsg.] Die be­son­de­re Be­rufs­struk­tur der jü­di­schen Be­völ­ke­rung, die in Köln gleich­wohl noch we­ni­ger ein­sei­tig als im Reichs­durch­schnitt war, hat­te ih­ren Ur­sprung in der tra­di­tio­nel­len Re­ak­ti­on auf die jahr­hun­der­te­al­ten Be­rufs­be­schrän­kun­gen. Die­ses ver­wehr­te jü­di­schen Haus­be­sit­zern häu­fig den für kon­junk­tur­be­ding­te Ver­schul­dung vor­ge­se­he­nen Voll­stre­ckungs­schutz, so dass Ju­den ih­re durch­aus sa­nie­rungs­fä­hi­gen Häu­ser zwangs­ver­kau­fen muss­ten. 1940/1941 konn­te nur noch ein Vier­tel bis ein Drit­tel der deut­schen Ju­den von den Res­ten ih­res ei­ge­nen Ver­mö­gens oder den im­mer häu­fi­ger aus Ar­beits­ein­sät­zen stam­men­den kärg­li­chen Be­zü­gen le­ben. Arisierung in Köln. Der an­ti­se­mi­ti­sche “Kampf­bund des ge­werb­li­chen Mit­tel­stan­des“ ge­wann un­ter an­de­rem durch sei­nen Köl­ner Mit­be­grün­der Karl Ge­org Schmidt (1904-1940), der 1933 Gau­wirt­schafts­be­ra­ter und IHK-Ge­schäfts­füh­rer wur­de, an Ein­fluss. 2014 . Als Kom­pen­sa­ti­on der Bom­ben­schä­den und zur “Be­frie­dung” der zu­neh­mend un­ter den An­grif­fen lei­den­den Be­völ­ke­rung wur­den im gro­ßem Um­fang auch Gü­ter de­por­tier­ter Ju­den aus Prag, Hol­land, Bel­gi­en und Frank­reich mit der Ei­sen­bahn und per Schiff auf dem Rhein nach Köln, Mann­heim, Ham­burg und in an­de­re deut­sche Städ­te ge­bracht. Da zahl­rei­che Fir­men, Or­ga­ni­sa­tio­nen, Ver­bän­de und ein­zel­ne Ein­rich­tun­gen, wie das evan­ge­li­sche Kran­ken­haus in Köln, den “A­rier­pa­ra­gra­phen” über­nah­men, ver­grö­ßer­te sich der Kreis der Ju­den, die be­reits im ers­ten Jahr der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Herr­schaft ih­rem Be­ruf nicht mehr nach­ge­hen konn­ten. There was an error retrieving your Wish Lists. Ob­wohl Reichs­wirt­schafts­mi­nis­ter Hjal­mar Schacht (1877-1970) in den Jah­ren bis 1937 wie­der­holt an­mahn­te, dass Ju­den kei­ner­lei Be­schrän­kun­gen in der Wirt­schaft un­ter­wor­fen sei­en, be­stimm­ten il­le­ga­le an­ti­se­mi­ti­sche An­ord­nun­gen der Städ­te und Ge­mein­den in den fol­gen­den Jah­ren den All­tag der jü­di­schen Bür­ger. Ob­wohl das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt in Ber­lin ent­schied, dass die Köl­ner Po­li­zei­ver­ord­nung als nicht rechts­gül­tig an­zu­se­hen sei und an­ders lau­ten­de Ur­tei­le des Köl­ner Be­zirks­ge­rich­tes auf­hob, fan­den die aus­ge­schlos­se­nen jü­di­schen Vieh­händ­ler kei­nen Schutz vor Drang­sa­lie­rung. 1939 nahm der Druck auf den Verkauf jüdischen Grundbesitzes allerdings zu, gleichzeitig wurden den noch in Deutschland lebenden jüdischen Bürgerinnen und Bürgern die Mietrechte entzogen und sie sukzessive in sogenannte Judenhäuser, einer Vorform der Ghettos, eingewiesen. Ei­ne der viel­sei­tigs­ten In­for­ma­ti­ons­quel­len sind die um­fang­rei­chen Ak­ten­be­stän­de der Wie­der­gut­ma­chungs­ver­fah­ren aus den 1950er und 1960er Jah­ren im Lan­des­ar­chiv NRW Ab­tei­lung Rhein­land in Düs­sel­dorf. Der Rund­er­lass der Stadt­ver­wal­tung Köln vom 27.3.1933, „jü­di­sche Fir­men in Zu­kunft we­der zur Ab­ga­be von An­ge­bo­ten her­an­zu­zie­hen, noch bei der Er­tei­lung von Auf­trä­gen usw. Da­bei über­nah­men sie, ab­ge­se­hen von jü­di­schen Pri­vat­ban­ken, sel­te­ner di­rekt jü­di­sche Un­ter­neh­men, wie bei der Leon­hard Tietz AG ge­sche­hen. Als Be­rech­nungs­grund­la­ge dien­te der zu­letzt ge­schätz­te Steu­er­wert der Ver­mö­gens­ob­jek­te, un­ab­hän­gig vom meist we­sent­lich ge­rin­ge­ren tat­säch­lich er­ziel­ten Ver­kaufs­er­lös. *FREE* shipping on qualifying offers. ), Jü­di­sches Le­ben im Rhein­land. Die­se per­so­nel­le Prä­senz der NS­DAP-Mit­glie­der schuf die Vor­aus­set­zun­gen, um die Ver­drän­gung der Köl­ner Ju­den aus Wirt­schaft und Ge­sell­schaft auch auf dem Ver­wal­tungs­we­ge vor­an­zu­trei­ben. Die Ak­ten der Ober­fi­nanz­di­rek­ti­on Köln, die nach 1945 im Zu­sam­men­hang mit Re­sti­tu­ti­ons­for­de­run­gen an­legt wur­den, sind sehr auf­schluss­reich, da sie meist auch wäh­rend der NS-Zeit ent­stan­de­ne Do­ku­men­te be­inhal­ten. Vor 1938 war die Aus­schal­tung der jü­di­schen Be­völ­ke­rung aus dem Er­werbs­le­ben in ers­ter Li­nie in­of­fi­zi­ell mit­tels Re­pres­sio­nen oder auf bü­ro­kra­ti­schem We­ge er­folgt. Be­reits im Fe­bru­ar, noch be­vor im Som­mer die an­ti­se­mi­ti­schen Über­grif­fe wie­der zu­nah­men, hat­te die Köl­ner Ge­mein­de­zei­tung deut­lich an­ge­mahnt, dass für Ju­den in Deutsch­land kei­ner­lei Al­ter­na­ti­ve zur Aus­wan­de­rung mehr be­ste­he. Auch Bas­tio­nen jü­di­scher Wirt­schafts­tä­tig­keit, wie re­nom­mier­te Pri­vat­ban­ken oder grö­ße­re Un­ter­neh­men mit Aus­lands­kon­tak­ten, wur­den nun in Köln un­ter dem neu­en Druck ver­mehrt von ih­ren Grün­dern ver­kauft. Zu die­sen Ri­si­ko­grup­pen zähl­ten Ver­tre­ter des fi­nan­zi­ell ge­schwäch­ten Klein­ge­wer­bes, Wirt­schafts­trei­ben­de ost­eu­ro­päi­scher Her­kunft so­wie Un­ter­neh­mer in ex­po­nier­ter Stel­lung, wie Wa­ren­haus­be­trei­ber. Vor­der­grün­dig dien­te die Um­ver­tei­lung der Beu­te der mo­ra­li­schen Un­ter­stüt­zung der Bom­ben ge­schä­dig­ten “Hei­mat­front”. Par­al­lel da­zu wirk­te die Fleisch­wa­ren-Kon­tin­gen­tie­rungs­po­li­tik der Köl­ner Markt­ver­ei­ni­gung.